Ablauf des Referendariats
Die Lehrerausbildung für Realschulen in Bayern ist in zwei Teile gegliedert.
Teil I: Universitäre Ausbildung
Die fundierte, theoretische fach- und erziehungswissenschaftliche Ausbildung an der Universität, die durch schulische Praktika ergänzt wird, wird mit dem Erwerb des Ersten Staatexamens beendet.
Teil II: Praktische Ausbildung an der Seminar- und Einsatzschule
Im Anschluss erfolgt eine insgesamt 2-jährige, überwiegend schulpraktische Ausbildung im Vorbereitungsdienst (Referendariat). Das Referendariat wird im ersten Jahr an einer Seminarschule und im zweiten Jahr an einer Einsatzschule absolviert und schließt mit der Zweiten Staatsprüfung ab.
1. Schuljahr an der Seminarschule
Zu Beginn des Referendariats hospitieren die Studienreferendare überwiegend bei ihren Seminarlehrern im Unterricht. Bereits nach kurzer Zeit werden aber erste Lehrversuche gehalten, die intensiv mit den Seminarlehrkräften besprochen werden. In den begleitenden Fachsitzungen werden Lehrplaninhalte besprochen, Leistungsnachweise erstellt, Unterrichtsphasen geplant etc.
Neben der fachspezifischen Ausbildung in den Unterrichtsfächern finden jede Woche auch Fachsitzungen zur allgemeinen Ausbildung in den Fächern GSB, Psychologie, Pädagogik und Schulrecht statt.
Noch vor den Weihnachtsferien übernehmen die Studienreferendare zusammenhängenden Unterricht über einen längeren Zeitraum. Sie üben dadurch nicht nur längere Unterrichtsphasen zu planen, sondern lernen insbesondere auch ihre Klassen besser kennen. Der Unterricht wird aber immer noch von den erfahrenen Seminarlehrkräften eng und intensiv begleitet – dies gilt auch für geschriebene Leistungsnachweise, die gemeinsam konzipiert und korrigiert werden. Ende Januar oder Anfang Februar findet dann die erste Prüfungslehrprobe statt, bei der eine besonders vorbereitete Unterrichtsstunde von einer Prüfungskommission bewertet wird.
Nach den Zwischenzeugnissen übernehmen die Studienreferendare in beiden Unterrichtsfächern feste Klassen, die sie bis zum Rest des Schuljahres unterrichten. Zwischen April und Mai findet die zweite Prüfungslehrprobe statt; um eine möglichst breite Ausbildung zu gewährleisten, muss diese im Vergleich zur ersten Prüfungslehrprobe in einem anderen Fach und einer anderen Jahrgangsstufe erfolgen.
Gegen Ende des Schuljahres beginnen viele Studienreferendare mit der schriftlichen Hausarbeit und schließen diese zum großen Teil noch in den Sommerferien und somit noch vorm Einsatzjahr ab.
2. Schuljahr an der Einsatzschule
Der zweite Teil des Vorbereitungsdienstes wird an einer vom Kultusministerium zugewiesenen Einsatzschule absolviert. Die Referendare sind in dieser Phase voll in die Lehrerkollegien integriert und halten ab dem ersten Schultag eigenverantwortlichen Unterricht im Umfang von 17 Wochenstunden. Zur Unterstützung und Beratung werden den Junglehrkräften von der Einsatzschule pro Unterrichtsfach erfahrene Betreuungslehrer zugeordnet. Von Herausforderungen in der Klasse bis hin zu Fragen zu Leistungsnachweisen – die Betreuungslehrkräfte unterstützen mit Rat und Tat.
Im Laufe des Oktobers und im Dezember kehren die Einsatzreferendare für je drei Seminartage an unsere Seminarschule zurück. Neben Fachsitzungen halten die Seminarristen auch wieder Lehrversuche.
Im Februar finden dann an zwei Tagen die Kolloquiumsprüfungen in Pädagogik und Psychologie statt.
Der Termin der dritten Prüfungslehrproben wir meist im März oder April gesetzt. Das Thema stellt dabei der Seminarlehrer unserer Schule – die Bewertung erfolgt aber durch eine fremde Prüfungskommission.
Die letzten Prüfungsteile des Vorbereitungsdienstes (zweitägig) sind in der Regel im Mai terminiert. Neben der Didaktik in beiden Unterrichtfächern findet eine gemeinsame Prüfung in GSB und Schulrecht statt.
Anfang Juli kommen die Einsatzreferendare zu einem letzten eintägigen Treffen an die Seminarschule zurück, ehe der Vorbereitungsdienst mit Beginn des neuen Schuljahres endet.