Von jugendlichem Leichtsinn und dessen Konsequenzen

Die Juristin Carmen Remke war im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung zu Gast an der Herzog-Tassilo-Realschule Erding und sprach über das Strafrecht bei Jugendlichen.

Aufmerksam lauschten die Schüler den Worten ihrer Referentin an diesem Freitagvormittag. Dr. Carmen Remke war zu Gast, Richterin am Landgericht München. Die Juristin sprach im Rahmen der Hanns-Seidel-Stiftung zu den Jugendlichen einer achten Jahrgangsstufe an der Herzog-Tassilo-Realschule. Sich für Demokratie und Frieden einzusetzen und insbesondere Heranwachsende dafür zu sensibilisieren, dafür ist die Stiftung bekannt. Und hellwach waren diesbezüglich auch die jungen Leute an diesem Schultag: Eifrig schätzten sie, wie viele Verurteilungen Jugendlicher es wohl im Jahr 2020 gab oder welche Straftaten vermutlich an der Spitze der Statistik standen. Die Schüler erfuhren, welchen Unterschied es zwischen einem Diebstahl und einer Unterschlagung gibt und dass durchaus ein Vorstrafenregister existiert, in welchem man bei gewissen Taten auch als Jugendlicher vermerkt wird. Ein Anliegen war es der Richterin, darauf hinzuweisen, welche Konsequenzen Straftaten in der digitalen Welt haben können. „Das Netz vergisst nichts“, erklärte Carmen Remke den Schülern, „überlegt euch wirklich gut, welche Bilder und Worte ihr in den sozialen Netzwerken veröffentlicht“. Die Achtklässler waren neugierig, stellten viele Fragen. Geduldig antwortete die Referentin. „Was kann ich tun, wenn ein Sticker mit dem eigenen Kopf unerlaubt versendet wird?“, wollte man etwa wissen. Die Juristin beeindruckte die Schüler, dies war von Beginn des Vortrags an zu spüren, mit ihrer Kompetenz, Offenheit, Geduld und einem Thema, das den Nerv von Jugendlichen trifft. Da verzichteten so manche der jungen Leute auch freiwillig auf fünf Minuten ihrer Pause, um den Worten des Gastes länger zu lauschen und um noch ganz individuelle Fragen stellen zu können.

A.Habermeier